Petkovic kritisiert fehlende Gleichberechtigung im Profitennis

Petkovic kritisiert fehlende Gleichberechtigung im Profitennis

Gleichberechtigung im Profitennis: Etwas, das für Andrea Petkovic nicht besteht. Die deutsche Profispielerin sieht vor allem in der Bezahlung noch immer deutliche Unterschiede zwischen Männern und Frauen. Nur in der Theorie würde Gleichheit herrschen, in der Realität sähe das aber ganz anders aus. Mangelnde Gleichberechtigung ist im Tennis immer mal wieder Thema. 1973 war Billie Jean King beim „Kampf der Geschlechter“ für Chancengleichheit eingetreten.

In einem Interview mit der Augsburger Allgemeinen hatte Petkovic die Ungleichbehandlung beklagt. Bei den vier Grand Slams bekämen Männer und Frauen zwar das gleiche Preisgeld, die restliche Tennistour mache aber 90 Prozent des Jahres und somit des Umsatzes aus. Sie erklärte, dass abseits der vier großen Turniere Frauen viel weniger Wettbewerbe im Kalender stehen hätten als die männlichen Spieler. Zudem würden sie auf der restlichen Tour auch noch weniger verdienen.

Petkovic zufolge sehen 90 Prozent der Menschen nur die Grand Slams in Verbindung mit Tennis. Dass ein Spiel der Herren bis zu fünf Stunden und das der Damen nur bis zu drei Stunden dauern kann, würde den Frauen noch als Makel angeheftet. Schließlich hätten sie weniger Arbeit für das gleiche Geld.

1973 – das Match um Gleichberechtigung

Die Ungleichberechtigung von Frauen hatte 1973 zum „Battle of the Sexes“, dem „Kampf der Geschlechter“, geführt. Die Wimbledon-Siegerin Billie Jean King war damals gegen den ehemaligen Profispieler Bobby Riggs angetreten. Der damals 55-Jährige Riggs war bekennender Chauvinist und hatte kein Verständnis für den Kampf der Frauen um mehr Gleichberechtigung. Nachdem er öffentlich verkündet hatte, alle Frauen vom Platz zu fegen, wurde das Match zu Kings Protest, vor allem gegen die ungerechten Siegprämien im Tennis.

Das Tennismatch ist ein mediales Spektakel geworden. Die damals 29-Jährige gewann das Mega-Match, das mehr als 90 Millionen Menschen vor dem Fernseher verfolgt hatten. Das Spiel wurde zum historischen Moment in der Geschichte des Tennis, und Frauentennis konnte sein Ansehen enorm steigern. Bleibt nur Andrea Petkovic zu wünschen, dass auch ihre Kritik gehört wird.

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