Kein Tennis ohne Ballkinder

Kein Tennis ohne Ballkinder

Sammelbereiche, Bewegungen, Ballverteilung – Ballkinder müssen sich im Tennis an viele Regeln halten. Mit Ball holen und Handtuch reichen ist es hier oftmals nicht getan. Das Netz aufbauen oder die Marotten der Spieler ertragen – auch das kann zum Alltag eines Ballkindes gehören. Viele Gründe weshalb Ballkinder beim Sport mit dem gelben Ball unentbehrlich sind.

Zum ersten Mal wurden Balljungen 1920 in Wimbledon eingesetzt. Für Ballmädchen heißt es erst seit 1977 gelbe Bälle einsammeln. Im Gegensatz zu anderen Sportarten wie Fußball, Basketball oder Baseball dürfen sie bei Spielunterbrechungen auch das Spielfeld betreten.

Balljugendliche statt Ballkinder

Der zumeist benutzte Begriff Ballkind ist eigentlich irreführend. Da die Aufgaben sehr vielfältig sind und eine Menge Übung erfordern, werden für diesen Job häufig Jugendliche im Alter von 13 bis 14 Jahren gebraucht. Bälle präzise zuwerfen, das Handtuch bereithalten und die Wasserflasche auffüllen – während eines Tennismatches müssen sich die Spieler auf ihre Helfer am Spielfeldrand zu hundert Prozent verlassen können.

Bälle einsammeln: Die Hauptaufgabe der Balljugendlichen

Die Hauptaufgabe der Ballkinder ist es, die Bälle einzusammeln. Den Regeln zufolge darf während eines Turniers kein zweiter Ball auf dem Spielfeld sein. Andernfalls müsste der Ballwechsel wiederholt werden. Ist ein Ballwechsel beendet, holen die Kinder den gespielten Ball und laufen zurück zu ihrer Position. Diese befinden sich an beiden Enden des Spielfeldes sowie rechts und links des Netzes. Neben dem Sammeln der Bälle gehört aber auch das Anbieten des Balls zu den Aufgaben. Der „Aufschläger“ bekommt bis zu drei Bälle. Zwei davon werden in der Tasche verstaut oder auch zum Balljugendlichen zurückgespielt.

Auch das Reichen des Handtuchs oder der Trinkflasche sowie das Halten des Sonnenschirms können Aufgaben der Balljungen sein. Das Leben als Ballkind birgt aber auch Risiken. Denn hin und wieder werden Ballkinder von Bällen getroffen. Nicht nur den Bällen, auch den Emotionen der Tennis-Stars sind sie ab und an ausgesetzt. Verhalten sich die Spieler inkorrekt gegenüber dem Balljugendlichen, gibt es aber Ärger mit dem Schiedsrichter.

Wimbledon: die härteste Schule für Ballkinder

Die Balljugendlichen von Wimbledon stechen als Helfer am Spielfeldrand besonders hervor. Denn bevor Ballkinder (BBGs – Ball Boys or Girls) in London zum Einsatz kommen, werden sie fast schon militärisch gedrillt. 250 Jungen und Mädchen kommen nach der Nominierung des Schulleiters aus den benachbarten Schulen. Die etwa 15-Jährigen dürfen erst nach einem schriftlichen Test, bestandener Fitnessprüfung und Trainingslager aufs heilige Grün.

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