Wimbledon – Tradition auf heiligem Rasen

Wimbledon – Tradition auf heiligem Rasen

Wenn es um Tradition im Tennis geht, kommt man um ein Tennisturnier nicht herum: ­die Wimbledon Championships. Einmal im Tennisjahr wird auf „heiligem Rasen“ gespielt und alle Spieler tragen weiß. Neben dem besonderen Rasen und der strengen Kleiderordnung gibt es noch weitere Fakten die überraschen, und Wimbledon zu einem Turnier mit einem besonderen Flair machen.

1877 begann die Saga Wimbledon auf einem Gelände an der Worple Road in Wimbledon, einem Stadtteil von London. Der „All England Lawn Tennis and Croquet Club“ musste seine Rasenwalze reparieren lassen. Mit Geld, das er nicht hatte und an das er durch Eintrittsgelder eines Turniers gelangen wollte. Der Plan ist aufgegangen und die Wimbledon Championships, das älteste Tennisturnier der Welt, war geboren. Aufgrund der Traditionen und Regeln umgibt Wimbledon bis heute eine außergewöhnliche Atmosphäre. Denn Erdbeeren mit Sahne gibt es als Snack für zwischendurch wohl nur dort. Fast 30 Tonnen Erdbeeren und 7.000 Liter Sahne essen die Zuschauer in zwei Wochen Tennisturnier.

Heiliger Rasen und heiliger Sonntag

Wimbledon ist das einzige Grand-Slam-Turnier, das auf Rasen ausgetragen wird. Vor allem für die Greenkeeper ist der Rasen heilig . Ständig muss bewässert, die Dichte und Feuchtigkeit des Bodens gemessen und das Weidelgras auf acht Millimeter gestutzt werden. Eine fest verankerte Tradition in Wimbledon ist auch der „Holy Sunday“. An diesem Sonntag ist Ruhetag, während am „Super Monday“ immer die Achtelfinalpartien der Damen und Herren folgen.

Strenge Mode-Regeln auf dem Tenniscourt

Leopardenmuster und neonfarbene T-Shirts – auf dem Tennisfeld kann es schonmal sehr bunt hergehen. Die Kleiderordnung in Wimbledon unterliegt aber strengen Regeln. 90 Prozent der Kleidung müssen weiß sein. Besitzt das Outfit ein farbiges Detail, ist hierbei nur eine Breite von einem Zentimeter erlaubt. Auch während des Spiels erkennbare dunkle Unterwäsche ist laut Regelwerk verboten. Schon seit Ende des 19. Jahrhunderts ist Weiß die Hauptfarbe im Tennissport. Aus einem Grund: Schweißflecken sollten beim neutralen Weiß nicht sichtbar werden. Eine weitere Regel in Wimbledon ist das Verbot von Sponsorenwerbung.

Wimbledon: Tennis Spieler in weißer Kleidung

Harte Schule für die Ballkinder

Sie müssen konzentriert sein, schnell zu den Bällen laufen und rasch wieder Position eingenommen haben. Bevor Ballkinder (BBGs – Ball Boys or Girls) in Wimbledon zum Einsatz kommen, werden sie fast schon militärisch gedrillt. Die 250 Jungen und Mädchen, alle um die 15 Jahre alt, kommen aus benachbarten Schulen und werden vom jeweiligen Schulleiter nominiert. Erst nach einem schriftlichen Test, bestandener Fitnessprüfung und Trainingslager dürfen sie auf das heilige Grün.

Royaler Besuch bei der Krönung des Tenniskönigs

Wollen die Queen oder William und Kate ein Spiel anschauen, dann können sie das in der Royal Box tun. Seit King George V. 1907 als erstes Mitglied der Königsfamilie ein Wimbledon-Turnier besucht hatte, gibt es für die Royals und andere ausgewählte Prominente diese VIP-Loge. Ein Knicks oder eine Verbeugung vor der Königsfamilie werden seit 2003 nicht mehr verlangt. Als sich die Queen 2010 das Tennisspektakel nicht entgehen lassen wollte, verneigte sich der Schotte Andy Murray aber artig und auch die Williams-Schwestern knicksten brav.

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