Vom kleinen gelben Filzball

Vom kleinen gelben Filzball

Obwohl der Tennisball zur Ausrüstung im Tennis unabdingbar dazugehört, wird ihm weitaus weniger Beachtung geschenkt als dem Tennisschläger. Dabei kann die kleine gelbe Filzkugel über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Wie der Schläger hat sich auch der Tennisball an einige Regeln zu halten: Laut der International Tennis Federation (ITF) muss der Ball zwischen 56,7 und 58,5 Gramm wiegen, darf im Durchmesser nicht größer als 6,68 Zentimeter sein und nicht höher als 147 Zentimeter springen, wenn er aus 254 Zentimetern fallengelassen wird.

Von diesen Regeln war der Ball des 13. Jahrhunderts noch weit entfernt: Als Tennis Jeu de Paume hieß, waren die Bälle noch aus Leder oder Kork. Schon damals wurde in Frankreich eine Art Tennis, aber noch ohne Schläger gespielt. Als sich Ende des 19. Jahrhunderts das sogenannte „Lawn Tennis“ von Großbritannien aus verbreitete, waren Tennisbälle aus massivem Naturkautschuk, auf die eine Flanell-Schicht aufgenäht wurde.

Besseres Spiel durch hohlen Kern

Die Spieleigenschaften dieses Balls ließen wahrscheinlich zu wünschen übrig. An der Optimierung des Spielballs wurde gefeilt und es stellte sich schnell heraus, dass Bälle mit hohlem Kern und mit komprimiertem Gas gefüllt das Spiel besser machen.

Kautschuk wurde in Kleeblattform ausgestanzt und mit einer Chemikalie befüllt. Beim Erhitzen im Ofen entstand im Inneren des Balls ein Überdruck. Da nach diesem Verfahren kein Ball dem anderen glich, entwickelten sich nach und nach moderne Herstellungsarten.

Der Tennisball im neuen Gewand

Auch die Farbe des Tennisballs wechselte im Lauf der Jahre. Je nach Belag des Spielfeldes wurde früher mit Bällen in schwarz oder weiß gespielt. Gelb wurde der Filzball erst, als die Fernsehübertragung der Tennis-Matches startete. Auf dem Bildschirm war ein gelber Ball einfach besser zu erkennen und ab 1972 setzte sich die Farbe immer mehr durch. Nur in Wimbledon wollte man nicht mit alten Traditionen brechen: Weiß ist bis heute die Farbe der Kleidung und auch die weißen Bälle waren noch bis 1986 im Einsatz.

Heutige Tennisbälle umfassen zwei Schalen, die aus Kunststoff, meistens aber aus Gummi (Naturkautschuk) bestehen und zusammengeschweißt eine Kugel ergeben. Es gibt Bälle mit Überdruck im Inneren, andere Filzkugeln haben stattdessen eine stärkere Gummihülle. Bis auf wenige Ausnahmen nutzen die Spieler im Wettkampfbereich Druckbälle – die Sprungkraft ist besser. Nach etwa sieben bis neun Spielen innerhalb eines Matches wird ein Ball ersetzt.

Um die Gummihülle herum werden zwei Filzhüllen gedampft, die aus Wolle und Nylon bestehen. Das sogenannte Ausdampfen lässt die bekannte Schweißnaht am Ball entstehen.

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