Nadal und Federer spielen Tennis wie vom anderen Planeten – Finalmatches für die Ewigkeit (Teil 4)

Nadal und Federer spielen Tennis wie vom anderen Planeten – Finalmatches für die Ewigkeit (Teil 4)

Es gibt Matches, die verdienen einfache keinen Verlierer. Dazu zählt auf jeden Fall das Wimbledon-Finale von 2008 zwischen Rafael Nadal und Roger Federer. Nach vier Stunden und 48 Minuten endete eines der grandiosesten Matches aller Zeiten zugunsten des Spaniers. Boris Becker sprach vom besten Match, das er je erlebt habe und Rod Laver bescheinigte dem Spiel im Anschluss: „Das war Tennis wie von einem anderen Planeten.“

Am 6. Juli 2008 um etwa 14.30 Uhr trafen Federer und Nadal in London aufeinander – bereits zum dritten Mal in Folge begegneten sich die beiden Tennisgrößen im Finale des traditionsreichsten Grand-Slams. Die ersten beiden Finalsiege hatte sich der Schweizer gesichert. Mit einem weiteren Triumph gegen Nadal hätte er sich seinen sechsten Wimbledon-Titel in Folge holen können. Sein Gegner ging jedoch mit breitem Kreuz und einem Sieg gegen Federer in Roland Garros ins Spiel – seinem vierten Titel bei den French Open.

Vielleicht gab das nur wenige Wochen zuvor gewonnene Duell dem Spanier den zusätzlichen Auftrieb: In den ersten beiden Sätzen zog Nadal sein Ding durch und ging schließlich mit 6:4 und 6:4 in Führung. Federer kämpfte sich im dritten Satz gerade zum 5:4 heran, als das Match wegen andauerndem Regen für 80 Minuten unterbrochen werden musste. Ein Jahr später wurde das Dach über dem Center Court in Betrieb genommen.

Federer kämpft sich mit Paukenschlag zurück

Als es endlich weitergehen konnte, spielten sich auf dem Platz dramatische Szenen ab: Federer kam mit einem Paukenschlag und Traumschlägen zurück – Nach dem 7:5-Tiebreak im dritten Durchgang war der Schweizer eindrucksvoll wieder zurück im Match.

„Verlängerung“ hieß es auch im vierten Satz. Dieser Tiebreak schrieb Geschichte, da Federer und Nadal um ihre Leben zu kämpfen schienen. Nadal ging mit 5:2 in Führung, doch nach einem Doppelfehler und einem Ball im Netz kam es schließlich zum 7:7. Nach einem perfekten Vorhand-Passierball vom Spanier und einem unglaublichen Rückhand-Passierball des Schweizers ging der Tiebreak mit 10:8 schließlich an Federer. In dem dramatischen Finale musste ein fünfter Satz her.

Nadal: Matchgewinn in der Dunkelheit

Eine erneute Regenpause steigerte die Spannung ins Unermessliche. In der Dämmerung warteten die Zuschauer dann auf das entscheidende Break – unermüdlich kämpften die Spieler weiter. Nadal sicherte sich schließlich das Break zum 8:7 und beendete das Match bei eigenem Aufschlag zum 9:7. Mit 6:4, 6:4, 6:7 (5:7), 6:7 (8:10) und 9:7 ging das Finalmatch für die Ewigkeit zu Ende.

In der längst hereingebrochenen Dunkelheit konnte man Nadals Jubel fast nur noch erahnen. Für Federer war es eine bittere Niederlage. Erst Jahre später konnte er damit abschließen und auch Positives mitnehmen. Er ist sich mittlerweile sicher, dass Nadal und er sich noch vom Match 2008 erzählen werden, wenn sie schon längst alt und grau sind.

Titelbild: AFP

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