Rafael Nadal zwischen Karriereende und Siegestaumel – Finalmatches für die Ewigkeit (Teil 1)

Rafael Nadal zwischen Karriereende und Siegestaumel – Finalmatches für die Ewigkeit (Teil 1)

Es gibt sehr gute Finalmatches bei Grand-Slams und es gibt solche für die Ewigkeit. In unserer neuen Serie wird es genau um diese geschichtsträchtigen Spiele gehen.

Fünf Stunden dauerte der Kampf der Gladiatoren im Arthur Ashe Stadium in New York, dann sank Rafael Nadal zu Boden und ließ seinen Gefühlen freien Lauf. Es war der 9. September 2019, als der Spanier den Sieg eines der besten Finale überhaupt gegen Daniil Medvedev feierte.

Zuvor hatten sich die Kontrahenten nichts geschenkt. Trotz des wahnsinnig hohen Tempos war kaum ein Durchkommen auf beiden Seiten. Dabei konnte der Russe nicht mit der Unterstützung des Publikums rechnen. In seiner Drittrunden-Partie hatte er sich mit Zuschauern angelegt und ihnen sogar den Mittelfinger gezeigt.

Wie eine Ballmaschine gekämpft

Nach dem Finalmatch bedankte er sich beim Publikum für dessen Unterstützung, trotz des rüpelhaften Verhaltens. „Ich hatte mich mit euch angelegt, ihr hattet mich zu Recht ausgebuht – aber heute habt ihr mich zu diesem Comeback getrieben, weil ihr noch ein bisschen Tennis sehen wolltet. Danke dafür.“

Dass Medvedev nie aufgab, wurde von den Fans frenetisch gefeiert. Dabei lag Nadal zwischenzeitlich mit zwei Sätzen und einem Break vorne. Alles sah schon nach dem Sieg des favorisierten Spaniers aus. Wie eine Ballmaschine kämpfte sich der damals 23-jährige Medvedev noch einmal ran. Diesen Kampfgeist honorierte auch der Spanier und sprach von einem der emotionalsten Abende seiner Laufbahn.

Nadal dachte an Karriereaus

Vielleicht auch, weil der Spanier nicht immer an den vierten Sieg der US Open geglaubt hatte. Verletzungen und Selbstzweifel ließen 2018 wohl sogar Gedanken an das Aus der Tenniskarriere aufkommen. In einem Eurosport-Interview erklärte er sehr offen: „Ich dachte ernsthaft darüber nach, die Saison in Barcelona zu beenden.“ Eine Verletzung am rechten Knie hatte dem Spanier immer wieder zu schaffen gemacht.

Erst im Mai 2019, beim ATP in Rom, fühlte sich Nadal wieder sichtlich wohl auf dem Platz. Gegen Novak Djokovic holte sich der Spanier den ersten Sieg der Saison. Es folgte der Gewinn der French Open und schließlich das unvergessliche Finale der US Open.

Titelbild: AFP

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