Von elegant bis schick: Mode im Tennis (Teil 1)

Von elegant bis schick: Mode im Tennis (Teil 1)

Kurz, knapp und extravagant oder schick und damenhaft-elegant – In wenigen Sportarten spielt Mode eine so große Rolle wie im Tennis. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts musste der Tennisdress stilvoll und elegant sein, Funktionalität spielte noch keine Rolle.

1877 hatte zum ersten Mal ein Tennisturnier in Wimbledon stattgefunden. In den Regularien wurde festgehalten, dass die Kleidung der Spieler elegant und weiß sein muss. So trugen die Herren noch deutlich mehr Stoff. Lange Flanellhosen, weiße Hemden und Pullover gehörten zu dieser Zeit zum Outfit des eleganten Tennisspielers und erinnerten doch sehr an britische Cricketspieler.

Doch im Vergleich zu den Damen konnten sie sich nicht über mangelnde Bewegungsfreiheit beschweren. Mit knöchellangem Rock und in den Bund gesteckter Bluse betrat die feine Dame den Platz. Eine Krawatte und ein voluminöser Hut auf der perfekt sitzenden Frisur rundeten das Outfit der Tennisdamen ab.

Suzanne Lenglen revolutioniert die Modewelt im Tennis

Erst in den 20er Jahren lockerte sich die strenge Kleiderordnung. Suzanne „La Divine“ Lenglen wurde zur Trendsetterin, als sie in einer Uniform der damaligen „Flapper-Mode“ den Platz betrat. Jean Patou, einer der bekanntesten Modeschöpfer dieser Zeit, hatte ihr die Sportbekleidung auf den Leib geschneidert. Die Faltenröcke waren nur noch knielang und über ärmellosen Kleidern trug Lenglen Strickjacken mit Monogramm. Um die kurze Bubikopf-Frisur waren bunte Bandeaus geschlungen. Auch durchsichtige Strümpfe und vor allem die Abschaffung des Korsetts rundeten Lenglens Flapper-Look ab.

Mit ihren trendigen Outfits hatte es die Tennisspielerin sogar in die Zeitschrift Vogue geschafft. In ihrer Karriere brachte sie immer wieder frischen Wind in die Tennis-Mode. Nackte Arme oder ein für damalige Zeiten arg freizügiges Dekolleté – die dreizehnfache French-Open-Gewinnerin war zur Vorreiterin für die Revolution in der Tennismode der Damen geworden.

Bei den Herren änderte sich modetechnisch hingegen nicht viel. Erst 1932 in Wimbledon trat Henry Austin in Shorts statt in langer Hose auf den Court und trug somit zum neuen Modetrend im Herrentennis bei.

Kommentar hinterlassen

Hinterlasse einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.