Martina Navratilova: Es wird nicht still um die Tennis-Ikone

Martina Navratilova: Es wird nicht still um die Tennis-Ikone

Am 15. November 1994 verließ eine der besten Tennisspielerinnen aller Zeiten zum ersten Mal die große Bühne. Nach sechs Jahren Abstinenz kehrte sie zurück und sammelte weiter Rekorde. Martina Navratilova hatte fast drei Jahrzehnte lang die Geschichte des Tennis mitgeschrieben.

Doch auch nach 26 Jahren ist es nicht still geworden um die Tennisikone. Sie ist als TV-Expertin und Schauspielerin aktiv und äußert sich hin und wieder zum aktuellen Tennisgeschehen. Zuletzt hatte sie die von Novak Djokovic gegründete Spielergewerkschaft kritisiert.

Djokovic und der Kanadier Vasek Pospisil hatten im Sommer die Gründung der Professional Tennis Players Association (PTPA) bekannt gegeben. Tennis-Legende Martina Navratilova kritisierte gegenüber der Irish Times: „Während der Corona-Zeit wird versucht, uns weiter auseinander zu bringen. Ich stimme nicht mit ihm überein, aber das ist seine Entscheidung.“ Dann ging sie sogar noch einen Schritt weiter und sagte: „Aber seinem Tennis scheint es sicherlich nicht geholfen zu haben.“ Als Tennisprofi müsse man seine Energie in den Sport stecken. In Corona-Zeiten wäre es besser, Probleme zu lösen, als neue zu schaffen.

Immer offen die Meinung gesagt

Navratilova ist immer offen mit kritischen Themen umgegangen und hat sich nie gescheut, ihre Meinung zu äußern. Auf Fragen der Reporter reagierte sie schon immer angriffslustig. So auch angesprochen auf ihre Homosexualität. „Glaubst du etwa, der Ball hat Angst vor mir, weil ich lesbisch bin?“, antwortete sie in einem Interview genervt.

Als sie 1956 in der damaligen Tschechoslowakei geboren wurde, hatte Navratilova wohl noch nicht geahnt, welch große Karriere für sie bestimmt ist. Dabei war ihr das Tennis-Gen schon von ihrer Großmutter Agnes Semanska in die Wiege gelegt worden. Ihr Stiefvater hatte als Trainer die Leidenschaft fürs Tennisspiel auf Rasen geweckt.

167 gewonnene WTA-Titel: Rekord bis heute ungebrochen

Neun Mal hat die Tennisikone Wimbledon gewonnen. Zwischen 1982 und 1987 gelang ihr das ganze sechs Mal in Folge. Damit stellte sie einen Rekord auf, der bis heute ungebrochen ist. Auch 167 gewonnene WTA-Titel im Einzel und 177 Titel im Doppel sind absoluter Rekord. Weder die Damen, noch die Herren konnten das seither toppen. Die 332 Wochen auf Platz 1 der Weltrangliste wurden nur von Steffi Graf überboten.

Nach einem Spiel auf der Profitour am 15. November 1994 hatte sie ihren Rücktritt verkündet. Dass das Match im Madison Sqaure Garden gegen Gabriela Sabatini aber nicht ihr letztes sein würde, hatte die damals 38-Jährige wohl auch noch nicht geahnt.

2000 kam Navratilova zurück auf die Tennisbühne. Weitere Rekorde kamen hinzu. Im Doppel mit Natalja Zwerewa gewann sie 2002 das WTA-Turnier in Madrid. Damit hatte sie den Rekord von Billie Jean King als älteste Siegerin eines WTA-Turniers gebrochen. 2006 schaffte sie es mit dem US-Amerikaner Bob Bryan ins Mixed-Finale der US Open. Die beiden holten den Titel und nach Navratilovas 59. Grand-Slam-Titel gab die damals 49-jährige ihren endgültigen Rücktritt bekannt.

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