Tennis, Squash und Badminton – von Unterschieden und Gemeinsamkeiten

Tennis, Squash und Badminton – von Unterschieden und Gemeinsamkeiten

Ein kleiner gelber Filzball und ein Ball aus Federn, ein begrenzter Raum und ein Court unter freiem Himmel – so unterschiedlich die Rückschlagspiele Tennis, Squash und Badminton auch anmuten, es gibt auch Gemeinsamkeiten.

Rennen, schauen, schlagen – bei allen drei Rückschlagsportarten kommt es auf Schnelligkeit, Beweglichkeit und Koordination an. Auch ein Schläger und ein Ball sind immer im Spiel. Vor allem Tennis und Squash scheinen mehr gemeinsam zu haben, als manch einer vielleicht glaubt.

Ein geteiltes Spielfeld beim Squash

Squash hat englische Wurzeln und lebt von seinem Court: Ein quadratischer, abgeschlossener Raum – etwa 9,75 Meter lang und 6,40 Meter breit – wird als Spielfeld genutzt. Von England aus verbreitete sich Squash ab Mitte des 19. Jahrhunderts. In Deutschland kam der Sport aber erst in den 1930er Jahren an – die ersten Squashcourts entstanden.

Beim Squash-Spiel teilen sich die Spieler ein Spielfeld, weshalb sich ihre Lauf- und Schlagwege immer wieder kreuzen können. Der Squashball – meist aus Gummi und innen hohl – wird gegen eine Wand geschlagen und muss zurückgespielt werden, bevor er das zweite Mal auf dem Boden aufkommt. Schafft der Spieler das nicht, gibt es einen Punkt für den Gegner.

Das Aus ist an allen Wänden durch eine rote Markierung gekennzeichnet. Damit auch Zuschauer dem Squash-Spektakel beiwohnen können, sind Rückwand und oft auch die beiden Seitenwände aus Glas.

Trotz eindringlicher Versuche des Weltverbandes, der World Squash Federation (WSF), ist Squash bis heute keine olympische Sportart.

Badminton und ein Ball mit Federn

Das Rückschlagspiel mit dem Federball (Shuttlecock) kann auf die längste Geschichte zurückblicken. Auf Höhlenzeichnungen in Indien erkannten die Forscher eine Art Badminton-Spiel. Sie zeigen, wie bereits vor 2000 Jahren mit flachen Hölzern kleine, mit Hühnerfedern gespickte Holzbälle geschlagen wurden.

Gefiederte Bälle waren auch den Inkas und Azteken für ein Rückschlagspiel bekannt. Der Bad Homburger Badminton-Club war 1902 schließlich der erste Badminton-Sportverein auf dem europäischen Festland.

Der Federball wird wie beim Tennis über ein Netz gespielt und jeder Spieler besitzt eine eigene Spielhälfte, dennoch ist das Spielfeld deutlich kleiner. Die Form des Schlägers ist der des Tennisschlägers ähnlich. Aber auch der Badminton-Schläger ist etwas kleiner, vor allem leichter und dünner besaitet. Schläger aus Carbon wiegen nur etwa 80 Gramm. Für den Wettkampfsport werden Naturfederbälle genutzt. Der Kopf dieses Federballs besteht aus Kork, der Federkranz in der Regel aus 16 Gänse- oder Entenfedern,

Badminton wird auch heute noch oft mit Federball gleichgesetzt. Während beim Freizeitspiel Federball möglichst lange Ballwechsel das Ziel sind, ist Badminton heute längst ein Wettkampfsport mit festen Regeln. Seit 1992 ist das Spiel mit dem Federball auch regulär bei Olympia vertreten.

Die Badminton-Hochburgen liegen in China, Indonesien, Thailand, Indien und Korea, aber auch in England und Dänemark ist das Spiel mit dem Ball aus Federn Volkssport. Badminton-Veranstaltungen haben in diesen Ländern einen ähnlichen Stellenwert wie Fußball in Deutschland.

Tennis – der kleine Bruder des Squashsports

Jeu de Paume nennt sich der französische Vorläufer des heutigen Tennisspiels. Zunächst war er in Klosterhöfen, später in Ballspielhäusern zu finden. Das Besondere an diesem Vorreiter: Er ist Squash noch sehr nah. Der Ball wurde über ein Netz an eine gegenüberliegende Wand gespielt. Ein Unterschied zum Squash: Jeder Spieler durfte die Bälle nur in seinem markierten Bereich annehmen.

Mit Beginn des 15. Jahrhunderts wurden in Paris zahlreiche Tennisanlagen gebaut und der Bevölkerung der Tennissport zugänglich gemacht. In Deutschland galt Tennis lange als elitärer Sport, doch längst wird Tennis auch hierzulande von der breiten Öffentlichkeit gespielt. Wie auch Badminton ist Tennis olympisch.

In der Regel besteht ein Tennisball aus einer mit Überdruck gefüllten Gummiblase, die mit Filz überspannt ist. Entweicht der Druck, lässt die Sprungkraft nach und der Ball muss ausgetauscht werden. Die meisten werden Tennis mit einem gelben Ball in Verbindung bringen. Vor 1970 waren Tennisbälle aber in schwarz und weiß üblich. Da gelbe Bälle bei Fernsehübertragungen besser zu erkennen sind, setzte sich die Farbe schließlich durch.

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