Tennis-Asse im Profil: Rafael Nadal

Tennis-Asse im Profil: Rafael Nadal

13. Mal hat Rafael Nadal bereits die French Open gewonnen. „Rafa ist nicht von dieser Welt“, hatte sich Boris Becker im Anschluss bewundernd geäußert. Dann legte er noch einmal nach und behauptete: „So einen Spieler wird es nie wieder geben!“

Seine Erfolge geben ihm Recht – im Tennis ist Rafael Nadal einer der Größten. Nach seinem French-Open-Sieg in diesem Jahr hatte sich die Sportwelt erneut vor dem Ausnahmesportler verneigt. Tennis-Legende Rod Laver, Billie Jean King oder der ehemalige Basketballer Dirk Nowitzki zeigten sich von den Leistungen des Spaniers absolut begeistert. „13 Turniersiege sind außergewöhnlich“ hatte Laver getwittert und den Spanier als Inspiration gefeiert.

Auch einer seiner größten Rivalen im Tennis zollte dem Spanier seinen Respekt: „Ich hatte schon immer den allergrößten Respekt vor meinem Freund Rafa als Mensch und als Champion. Er und ich haben uns als die größten Rivalen über viele Jahre hinweg immer wieder gepuscht und uns gegenseitig besser gemacht“, zeigte sich Roger Federer beeindruckt.

Am 3. Juni 1986 wurde Nadal in Manacor auf Mallorca geboren. In seiner Kindheit war der Spanier erst einmal dem Fußball zugetan – zwei seiner Onkel waren Profifußballer. Ein weiterer Onkel, selbst Tennisprofi, konnte den kleinen Rafael aber schließlich von seinem Sport überzeugen. Toni Nadal hatte das Talent seines Neffen erkannt und wurde bis 2017 zu dessen Trainer.

Unter der Aufsicht seines Onkels war Nadal durch eine harte Schule gegangen. Um ihn abzuhärten, habe er seinen Neffen mit schlechten Bällen und auf schlechten Plätzen trainieren lassen und das Training immer wieder verlängert. In seiner noch jungen Karriere bekam Rafa häufig vorgehalten, was Roger Federer alles besser kann.

„Mit der Zeit wurden meine hohen Anforderungen zu seinen eigenen“, erklärte Toni Nadal sein strenges Vorgehen. Nach seinem ersten French-Open-Sieg 2005 „habe ich Rafael damals die Namen aller spanischen Spieler aufgezählt, die in ihrer Karriere nur einen Grand Slam gewonnen hatten. Und ihn gefragt, ob er einer von jenen sein oder mehr erreichen will.“

15 Jahre alt und schon ein ATP-Sieg

Strenge Methoden, die seine Wirkung nicht verfehlten: Als 15-Jähriger war der Ausnahmespieler 2001 bei der Challenger-Tour zum ersten Mal in Erscheinung getreten, als er es in Sevilla in die zweite Runde schaffte. Nur ein Jahr später holte sich der 15-Jährige auf Mallorca seinen ersten ATP-Sieg – der Startschuss für eine unglaubliche Tenniskarriere war gefallen.

Die Erfolge des Ausnahme-Athleten lesen sich wahnsinnig beeindruckend: 13 Mal hat er bereits die French Open gewonnen – was bisher keinem anderen Tennisspieler gelungen ist. 20 Grand-Slam-Titel konnte er bisher insgesamt gewinnen. 209 Wochen führte der Spanier bereits die Weltrangliste an – ganze 771 Wochen am Stück ist er schon in den Top 10 zu finden. Auch bei Olympischen Spielen stellte Nadal sein Können immer wieder unter Beweis. 2008 hatte er in Peking eine Goldmedaille im Einzel geholt, 2016 in Rio de Janeiro kam eine goldene im Doppel mit Marc Lopez hinzu.

Nadal der Sandplatzkönig

Zusammen mit der spanischen Mannschaft konnte Nadal fünf Mal den Davis Cup gewinnen. Auch mit dem Titel „Weltsportler des Jahres“ kann sich der Spanier schmücken. 2010 hatte er diesen Titel für seine herausragenden Leistungen bekommen.

Neben dem Spitznamen „Stier von Manacor“ sicherte sich der Spanier auch einen Adelstitel. Da ihm mit dem Ascheplatz ein Bodenbelag ganz besonders liegt, wurde Nadal schon früh zum „Sandplatzkönig“ ernannt. Er hält den Rekord der längsten Siegesserie auf Sand. Zwischen April 2005 und Mai 2007 gewann er auf Asche 81 Spiele in Folge. Erst im Endspiel des Hamburg Masters-Turnier gegen Federer riss die Siegesserie auf seinem Lieblings-Untergrund.

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