Von Becker-Faust und Moonwalk – Jubel im Tennis
Das Spiel ist gewonnen und die Freude ist groß. Wie in den meisten Sportarten wird auch beim Tennis ordentlich gejubelt. Die wohl bekannteste Jubelgeste stammt von keinem geringeren als Tennis-Legende Boris Becker: Die Becker-Faust ist untrennbar mit der Marke Becker verbunden.
Der 53-Jährige ist einer der Größten im Tennis und war lange der Lieblingssportler vieler Deutscher. Am 7. Juli 1985 wurde der damals 17-jährige Becker zum jüngsten Sieger eines Grand-Slam-Turnieres und hatte allen Grund, sich zu freuen. Die Becker-Faust gehörte seit diesem Zeitpunkt immer dazu.
Doch nicht nur nach einem gewonnenen Match kam sie zum Einsatz – die Jubelgeste nach jedem Punktgewinn zeigte immer wieder aufs Neue den Ehrgeiz und die Motivation des Ausnahme-Sportlers.
Ein andächtiger Agassi
Auch Andre Agassi feierte sich nach seinen zahlreichen Siegen immer ordentlich. Besonders die Jubelpose beim French-Open-Sieg 1999 mag vielen Tennisfans in Erinnerung geblieben sein. Es war aber in diesem Moment nicht der überschwängliche, euphorische Jubel, sondern eher eine ungläubige, fast schon andächtige Freude.
Agassi holte mit diesem Sieg alle vier Grand-Slam-Titel – nachdem keiner mehr mit dem US-Amerikaner gerechnet hatte. Nach Depressionen und dem Absturz auf Weltranglistenplatz 142 hatte er sich zurückgekämpft. Der Blick gen Pariser Himmel war so viel mehr als nur die Freude über ein gewonnenes Turnier. Agassi und auch die Fans haben wohl gespürt, dass etwas Großes passiert ist. Der Spieler sagte danach: „Das sind die schönsten Momente meines Lebens, bis zu meinem Tod werde ich jeden Tag an diesen Sieg denken.“
Schiavone: Ein Bad im roten Sand und im Publikum
Der wohl schönste und mitreißendste Jubel kommt von Francesca Schiavone. Als Underdog war sie in die French Open 2010 gestartet – um sich nach dem Finale über den Titelgewinn und damit den größten Erfolg ihrer Karriere zu freuen. Gleichzeitig war sie die erste italienische Tennisspielerin, die einen Grand-Slam-Titel holen konnte.
Es gab also eine Menge, worüber sich Schiavone freuen konnte. Und das tat sie auch: Erst warf sich die Italienerin in den roten Sand des Tennisplatzes, dann nahm sie ein Bad im Publikum.
Moonwalk und „Petko-Dance“
Andrea Petkovic zieht nach gewonnen Spielen auch mal ihre eigene kleine Show ab. Im Laufe der Jahre entwickelte sie mit dem „Petko-Dance“ ihren eigenen Dancemove, wobei die deutsche Tennisspielerin ordentlich die Hüften kreisen lässt. Siege feiert sie aber auch mit einer Schrittfolge, die an den legendären Moonwalk des King of Pop, Michael Jackson, erinnert.
Mit ihren kleinen Showeinlagen wolle sie eine Beziehung zu den Zuschauern aufbauen. „Man vereinsamt sehr schnell auf der Tennistour. Man ist komplett mit sich selbst beschäftigt und denkt, die ganze Welt dreht sich um sich.“
Titelbild: Andreas Haertle – stock.adobe.com
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