Von Minirock bis Catsuit – Mode im Tennis (Teil 2)

Von Minirock bis Catsuit – Mode im Tennis (Teil 2)

Für die Mode im Tennis ist das Jahr 1949 ein Meilenstein gewesen: Der Minirock tauchte zum ersten Mal auf dem Court auf. Was zur damaligen Zeit für Entsetzen sorgte, gehört heute zum Bild der modernen Tennisspielerin dazu. Viele Jahre später gelang es Serena Williams wieder für einen Aufschrei in der Tenniswelt zu sorgen. Mit ihrem schwarzen, hautengen Catsuit hatte sie 2018 polarisiert. 

Lange Röcke, Krawatte und Hut waren in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts abgelöst worden. Dank Tennisspielerin Suzanne Lenglen war es auf dem Platz deutlich modischer geworden. Knielange Faltenröcke und kurzärmelige Kleider – der Flapper-Look war auf dem Tennisplatz der letzte Schrei.

1949 stand erneut nicht der Sport im Vordergrund, sondern ein neuer Modetrend sorgte für Aufsehen. Die Tennisspielerin Gussie Moran trat in Wimbledon in einem ungewöhnlich kurzen Rock auf den Platz. Bei jeder Bewegung gab sie den Blick auf ihre spitzenbesetzte Unterwäsche frei. Der Designer Ted Tinling wurde daraufhin beschuldigt, Tennis in einem vulgären und sündhaften Licht darzustellen. Trotz aller Kritik setzte sich der Trend zum Mini in den nächsten Jahrzehnten durch. 1973 hatte der Designer Billie Jean King für ihr berühmtes Match („Battle of Sexes“) gegen Bobby Riggs eingekleidet. Ihr grün-blaues, mit Strasssteinen besetztes Kleid war erst der Anfang einer quietschbunten und schrillen Mode, die sich vor allem in den 80er und 90er Jahren im Tennis präsentierte.

Ein Catsuit sorgt für großen Aufschrei

Was Lenglen gelungen war, sollte sich fast 100 Jahre später wiederholen. Der hautenge schwarze Catsuit war der absolute Hingucker. Williams wollte jedoch nicht nur modetechnisch überzeugen, sondern trug den Anzug, wie sie erklärte, auch aus gesundheitlichen Gründen, um Durchblutungsstörungen vorzubeugen. Dem Französischen Tennisbund war der Catsuit viel zu freizügig, weshalb er für die nächsten French Open sogar einen neuen Dresscode in Erwägung zog.

Gesundheitlicher Aspekt hin oder her – mit ihrem Outfit hatte sie die Mode im Tennis erneut revolutioniert. Schon das ein oder andere Mal sorgte sie schon zuvor mit knappen und sehr farbenfrohen Outfits für Aufsehen. Eine wilde Mähne und lange, rot lackierte Fingernägel rundeten ihre Outfits ab. Neben schockierten Kommentaren zu ernten, schaffte es die US-Amerikanerin vor allem auch neue Trends zu setzen.

Tennisstars machen Mode

Den Turnier-Verantwortlichen war das von Williams gesetzte Mode-Statement zu weit gegangen, Mode-Fans in aller Welt hatte es glücklich gemacht. Die Tennisikone nutzte die Gunst der Stunde und bringt seither ihre eigene Modelinie heraus. Schon viele Tennisstars vor ihr hatten in Mode gemacht. Tennis-Star Steffi Graf brachte eine Taschenkollektion auf den Markt, während Björn Borg seine Unterwäschekollektion an den Mann bringt.

Tennismode hat seit jeher seinen Weg in den Alltag gefunden. Kurze Röcke, Poloshirts und Sneaker – all das gehört längst nicht mehr nur auf den Tennisplatz. Der Designer Karl Lagerfeld hatte sich 2014 beim Tennis die Inspirationen geholt und Tennisröcke auf dem Laufsteg präsentiert.

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