Francesca Jones: Mit Handicap zu den Australian Open

Francesca Jones: Mit Handicap zu den Australian Open

Tennisspielen mit nur acht Fingern – das scheint für die meisten wohl unmöglich. Die Britin Francesca Jones bewies beim Qualifikationsturnier für die Australian Open eindrucksvoll, dass nichts unmöglich ist. Ab dem 8. Februar wird sie im Hauptfeld des Grand-Slams dabei sein.

Jones leidet an einem Gendefekt: Die seltene Erkrankung nennt sich Ektrodaktylie-Ektodermal-Dysplasie-Syndrom (EEC-Syndrom). Die Britin ist mit nur acht Fingern zur Welt gekommen – an jeder Hand hat sie drei Finger und einen Daumen, an den Füßen hat sie einmal drei und einmal vier Zehen. 

Trotz des Handicaps hat sich die 20-Jährige durch das Qualifikationsturnier bis hin zu den Australian Open vorgekämpft. Kämpfen ist für sie nichts Neues: Gegen den Rat eines Arztes wurde Jones an einer Sportschule aufgenommen, der Sanchez Casal Academy in Barcelona.

Jones hat es allen Kritikern gezeigt

Viele Ärzte waren der Meinung, dass aus der Britin nie eine professionelle Tennisspielerin werden könne. Die Kritik der anderen machte sie mental stark und gab ihr das nötige Rüstzeug für eine Tennislaufbahn. Mit den Worten: „Ich habe Erfahrungen gemacht, die viele Menschen in meinem Alter nicht gemacht haben und vielleicht auch nie machen werden“, erklärte sie gegenüber der BBC ihre Willensstärke.

Im Alter von sechs Jahren begann die Britin bereits mit dem Tennis. Bis zu ihrer Qualifikation für die Australian Open spielte sie vor allem auf der ITF Women´s World Tennis Tour, wo sie bisher fünf Titel holte.

Trotz zahlreicher Operationen an den Händen eignete sich die Britin eine starke Vor- und Rückhandtechnik an. Beim Tennis kommt es besonders auf einen stabilen Stand an, genauso auf eine starke Griffkraft, um den Schläger präzise zu führen. Im Training legt sie daher ihren Fokus auf die Kompensation der Defizite. Vor allem ihre Balance trainiert Jones in Extraschichten, ein extra leichter Schläger vereinfacht der Britin das Spiel.

Mit Motivation zum Ziel

Wahrscheinlich hat auch ihre Motivation sie so weit gebracht: „Das Größte im Leben ist es, das zu tun, von dem die Leute sagen, dass man es nicht kann.“

Für viele ist das, was die 20-Jährige geschafft hat, etwas Besonders. Für Jones ist es einfach das, worauf sie hingearbeitet hat und was sie unbedingt machen möchte. Sie spiele das Spiel einfach mit anderen Karten, aber „das heißt nicht, dass man mit diesen Karten nicht trotzdem das Spiel gewinnen kann.“

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